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Zinsstrukturkurven lesen, Chancen gestalten

Zur Markteinschätzung und Positionierung der Fonds

Die jüngsten Turbulenzen rund um Handelszölle zeigen es klar: In unruhigen Zeiten wird Performance zur Herausforderung. Wer bestehen will, braucht Flexibilität, aktives Management und die gesamte Klaviatur eines global aufgestellten Multi-Asset-Managers.

Unser Instrumentarium besteht aus Aktien, festverzinslichen Wertpapieren, Rohstoffen und Währungen. Damit haben wir vielfältige Möglichkeiten, um Chancen gezielt zu nutzen, Risiken zu steuern und das Portfolio auch in bewegten Märkten stabil zu halten.

Festverzinsliche Anlagen gehören zum Kern unserer Portfolios. Credit Spreads und Zinssensitivität (Duration) sind die entscheidenden Steuerungsgrößen. Richtig eingesetzt, sichern sie nicht nur gegen unerwünschte Marktentwicklungen ab, sondern helfen, gezielt Chancen in einem anspruchsvollen Umfeld wahrzunehmen.

Wie sich Renditen wirklich bewegen

Der zentrale Schauplatz am Anleihemarkt ist die Zinsstrukturkurve. Sie zeigt den Zusammenhang zwischen Rendite und Laufzeit von Anleihen. Kaum ein anderer Graph zieht so viel Aufmerksamkeit auf sich, denn seine Bewegungen gelten als Seismograf für Inflationserwartungen, wirtschaftliche Dynamik und geldpolitische Weichenstellungen.

Zinsstrukturkurven verändern sich meist auf drei Arten: Am häufigsten ist der Level-Shift – eine parallele Verschiebung aller Renditen nach oben oder unten (rund 77 % der Bewegung). Seltener ändern sich Steilheit (17 %) oder Krümmung: Dabei entwickeln sich kurze, mittlere und lange Laufzeiten unterschiedlich, was Hinweise auf Zinserwartungen gibt oder gezielte Positionierungen ermöglicht.

Da Level- und Steilheitsveränderungen den Großteil der Kurvenbewegung ausmachen, stehen sie im Fokus vieler Anlegerstrategien. Je nach Markteinschätzung unterscheidet man zwischen sogenannten Bull Moves (fallende Renditen) und Bear Moves (steigende Renditen), sowie zwischen Steepeners (zunehmende Steilheit) und Flatteners (abnehmende Steilheit). Diese Bewegungen können auch gleichzeitig stattfinden.

Zinssensitivität einfach erklärt – die Rolle der Duration

Die Duration misst, wie stark der Kurs einer Anleihe auf Änderungen der Rendite bis zur Fälligkeit (Yield to Maturity, YTM) reagiert. Konkret zeigt die Duration an, um wie viel Prozent sich der Kurs verändert, wenn die Rendite um 1 % (also 100 Basispunkte) steigt oder fällt. Grundlage dieser Berechnung ist die Annahme, dass sich die gesamte Zinsstrukturkurve parallel verschiebt.

Mathematisch leitet sich die Duration aus der Laufzeit und Kuponhöhe einer Anleihe ab. Sie berücksichtigt sämtliche Cashflows – also Zinszahlungen und Rückzahlung – und gewichtet diese nach dem Zeitpunkt ihres Zuflusses.

Ein Beispiel: Die deutsche Bundesanleihe mit Fälligkeit am 15. Februar 2035 – also mit etwa zehn Jahren Restlaufzeit – hat aktuell eine Duration von rund 8,5. Das bedeutet: Sinkt die Rendite um 100 Basispunkte, steigt der Kurs dieser Anleihe voraussichtlich um etwa 8,5 % – unter der Annahme einer gleichmäßigen Bewegung der Zinskurve.

Duration als aktives Steuerungsinstrument

Gerade auf Portfolioebene spielt die Duration eine zentrale Rolle: Die Portfolio-Duration ist der gewichtete Durchschnitt der Durationen aller enthaltenen Anleihen – und damit ein wichtiges Steuerungsinstrument im aktiven Zinsmanagement.

Bei Ethenea nutzen wir Duration gezielt, um auf antizipierte Bewegungen der Zinsstrukturkurve zu reagieren und daraus strategische Vorteile zu ziehen. Eine höhere Duration bedeutet, dass der Portfoliowert empfindlicher auf Zinsänderungen reagiert – bei steigenden Zinsen negativ, bei fallenden positiv. Eine niedrigere Duration reduziert diese Empfindlichkeit. Da sich die Portfolioduration auch negativ einstellen lässt, ist nicht das Vorzeichen, sondern der Betrag der Duration entscheidend: Eine Duration von –6 wirkt ähnlich stark wie +6 – nur eben in die entgegengesetzte Richtung.

Unser Zinsmanagement folgt einem klaren Prinzip: Bei erwarteten Zinsrückgängen erhöhen wir die Duration, bei erwarteten Zinsanstiegen reduzieren wir sie – bei hoher Überzeugung auch ins Negative. In unsicheren Phasen halten wir die Zinssensitivität flexibel und begrenzt, um Chancen zu nutzen und Risiken zu kontrollieren.

Die Portfolio-Duration kann sowohl über die Laufzeit der investierten Anleihen als auch über den flexiblen Einsatz von Zinsfutures gesteuert werden. Mit Futures können wir die Zinssensitivität effizient anpassen, ohne die Basisinvestments physisch verändern zu müssen. Da Zinsfutures zahlreiche Vorteile bieten – sie sind hochliquide und verursachen niedrigere Transaktionskosten, lassen sich mit geringem Kapitaleinsatz hebeln und bieten maximale Flexibilität im Portfolio-Management – sind sie unser Hauptmittel zur Durationssteuerung.

Aktueller Ausblick: Transatlantische Zinswelten

Die Zinslandschaft zeigt aktuell ein zunehmend divergierendes Bild zwischen den USA und der Eurozone. In den Vereinigten Staaten wird die Debatte von Inflationsbefürchtungen geprägt – ausgelöst durch die chaotische Einführung von Zöllen unter dem neu gewählten Präsidenten. Diese Entwicklung entzieht der US-Notenbank faktisch die Grundlage für weitere Zinssenkungen. Gleichzeitig bewegen sich die USA auf einem nicht nachhaltigen Verschuldungspfad, was gemeinsam mit dem zollstreitbedingten Verprellen von langfristigen Gläubigern zu einem Anstieg der Renditen führen dürfte.

In Europa hingegen zeichnet sich ein anderes Bild ab: Die Wirtschaft wächst nur moderat und die Inflation scheint unter Kontrolle. Die Importzölle in den USA könnten für Europa aufgrund des zusätzlichen Güterangebots, das anstatt in die USA seinen Weg nach Europa findet, gegebenenfalls sogar deflationäre Auswirkungen haben.

Die deutsche Staatsverschuldung, die größte Volkswirtschaft Europas, bleibt trotz angekündigter Konjunkturprogramme weiter relativ niedrig. Obwohl die Europäische Zentralbank die Leitzinsen bereits sieben Mal gesenkt hat, betonte EZB-Präsidentin Christine Lagarde jüngst den wachsenden Druck durch US-Zölle auf die europäische Wirtschaft und verband damit die Bereitschaft zu weiteren Zinssenkungen.

Aus unserer Sicht ergibt sich daraus eine klare Konsequenz: Die Zinskurven diesseits und jenseits des Atlantiks entwickeln sich zunehmend auseinander. Dies eröffnet uns wertvolle Handlungsspielräume. Die Renditen der US-Staatsanleihen werden zum Spielball einer sehr erratischen Politik: Sie könnten unter diesen Umständen weiter steigen. Gleichzeitig disqualifizieren sich US-Treasuries aktuell als Safe Haven Investment. Europäische Staatspapiere – insbesondere deutsche Bundesanleihen – profitieren nicht nur zunehmend vom Status als sicherer Hafen, sondern haben aufgrund der wirtschaftlichen Situation keinen Aufwärtsdruck. Wir rechnen hier mit moderat fallenden Renditen.

Fazit: Durch unser aktives Durationsmanagement und die selektive Positionierung entlang regionaler Kurven können wir gezielt auf diese makroökonomischen Unterschiede reagieren – und daraus zusätzliche Renditechancen ableiten. Genau deshalb halten wir es aktuell für sinnvoll, die Positionierung in deutschen Staatsanleihen auszubauen.

In einem dynamischen Marktumfeld ist es entscheidend, Zinsbewegungen nicht einfach passiv hinzunehmen, sondern aktiv die Portfoliopositionierung zu ändern. Mal höhere Duration, mal niedrigere – je nachdem, was die Zinsen machen. Mit strategischem Duration-Management behalten wir die Kontrolle, erhöhen gezielt die Chancen und schützen gleichzeitig das Kapital unserer Anleger.

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