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7 auf einen Streich!

Die Zentralbanken auf der ganzen Welt erhöhten im Dezember weiter die Zinssätze, und sogar die Bank of Japan machte mit. Formal hat sie lediglich die Zielzone für die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen von -0,25 Prozent bis +0,25 Prozent auf -0,5 Prozent bis +0,5 Prozent erweitert. Da die Renditen der betroffenen Anleihen dadurch aber von 0,25 Prozent auf 0,5 Prozent gestiegen sind, werten wir dies als eine Zinserhöhung. Von Kanada über die USA, von der Eurozone über die Schweiz und Norwegen bis nach England, überall wurden die Leitzinsen im Dezember nach oben angepasst. Das macht insgesamt sieben auf einen Streich. Wer die japanische Zentralbank nicht mitzählen will, den verweisen wir auf die dänische Zentralbank. Sie hat zwar nur die Aufgabe, den Wechselkurs der dänischen Krone zum Euro festzulegen; dazu nutzt sie jedoch die Festlegung ihres Leitzinses und folgt der EZB – so auch im Dezember. Die australische Zentralbank lasse ich an dieser Stelle besser mal weg, sonst stimmt meine Überschrift nicht mehr. Sie wissen schon, was passiert ist.

Zum Glück für meine Überschrift hat die schwedische Zentralbank bereits am 30. November reagiert, die Richtung ist klar.

Weitere Zinserhöhungen werden 2023 folgen, aber das Tempo nimmt ab. Während die Leitzinsen im Herbst in vielen Fällen um 75 Basispunkte angehoben wurden, hat sich das Tempo in letzter Zeit auf 25 bis 50 Basispunkte verringert.

Sollte sich aber im Jahr 2023 herausstellen, dass die Inflation doch hartnäckiger ist, als viele – auch die Zentralbanken – derzeit annehmen, dann werden wir noch viel länger mit Zinserhöhungen leben müssen.